Unsere Haltungsbedingungen für Phyllomedusa Hypochondrialis - Tigerbein Makifrosch

Als erstes einmal einen netten Dank an den Martin Huber und den Janik. Der Martin hat uns den Tip gegeben, daß Janik noch Nachzuchten hat. Diese haben wir dann ein paar Tage abgeholt.

Unsere "persönlichen" Haltungsbedingungen für den Tigerbein Makifrosch, welcher zu den Laubfröschen zählt

Terrariumgröße für 5 Tiere - 60x50x60 BxTxH - größer und höher ist für solche Baumfrösche natürlich immer besser

Terrarium Einrichtung
Da es sich um Greiffrösche handelt, haben wir darauf geachtet, möglichst dünne und viele Bambusstäbe einzusetzen. Diese werden auch rege genutzt, um sich im Behälter fortzubewegen.

Bodensubstrat
Grundlegendes - die Meinung vieler für die Hygiene - Das Beste wäre gar kein Substrat einzubringen sondern nur Wasser als Grund, um Kot und sonstige Reste einfach ausspülen zu können
Unser persönliches Beispiel
Da haben wir verschiedene Dinge ausprobiert. In den ersten Tagen und Wochen saßen die kleinen im Exo Terra 30x30x30, in diesem hatten wir Forest Moss von Exo Terra, Janik hat uns den Hinweis mit Sphagnum Moos gegeben, der Unterschied zwischen beiden scheint nicht sehr groß.
Nach dem Umzug in den großen Behälter wurde Erde und Kokosziegel aufgeweicht und eingebracht. Kurze Zeit später wurde jedoch wieder  zum Moos gewechselt, da die kleinen manchmal recht tollpatschig sind, von den dünnen Bambusstangen runterfallen und danach voller Substrat waren.

Beleuchtung
- 1 x Leuchtstoffröhre Exo Terra 2.0 45cm als Grundbeleuchtung
- 1 x Halogen 25 Watt für die Wärmeversorgung im Tontopf
Beleuchtet wird per Zeitschaltuhr von 8 bis 19 Uhr

Temperatur und Luftfeuchte
Wir haben 2 Thermo/Hygrometer im Terra, eines an der Lüftung vorn und eines in der Mitte. Bei uns beträgt die Temperatur ca.
- am Tag ca 23 - 27°C
- in der Nacht 19 - 20°C
die Luftfeuchte ca.
- am Tag 60 - 70 %
- in der Nacht 70-max 90 %

Sprühen
Gesprüht wird einmal täglich am Abend kurz bevor das Licht ausgeht, daß die Einrichtung wieder flott abtrocknet, aber nicht zu viel, sodaß das Moos nur etwas feucht ist, meist ist es trocken. Der Behälter sollte durch gute Belüftung schnell wieder abtrocknen, sodaß die Tiere keinesfalls permanent im Nassen sitzen.

Lüftung
Am Terrarium sollten ausreichende Lüftungsflächen vorhanden sein, Stickluft ist zu vermeiden. Gerade die Behälter der Exo Terra Serie sind nicht sehr Durchlüftungsfreudig. Für die warmen Tage haben wir einen einfachen PC Lüfter besorgt, der auf die oberen Lüftungsgitter gelegt wird und die Luft rauszieht.

Pflanzen
Als Bepflanzung wurde ein Topf der wohl jedem bekannten Efeutute (Epipremnum aureum) sowie ein Topf Philodendron in das Terrarium eingebracht. Auch mit Ficusarten wurde gearbeitet, wir finden dann jedoch alles überladen, wenn man zig verschiedene Töpfe und Pflanzen gießen oder von Kot befreien muß. Wir haben die Töpfe in kleine Untersetzer gestellt.
Giftige Pflanzen?
Ja es gibt natürlich auch Pflanzen, die Giftig sind.
- Frösche fressen keine Pflanzen, nur Lebendfutter
- und wenn die Futtertiere die Pflanzen anknabbern? - Wir füttern aus den Bechern, sodaß die Futtertiere nicht mit den Pflanzen in Berührung kommen

Futter
Die kleinen Fressen sozusagen alles was sie möchten. Schnell sind sie in keinem Fall, das gilt auch für das Fressverhalten. Wir haben die Erfahrung gemacht, daß so ein Tigerbein Makifrosch etwas Zeit benötigt, um das anvisierte auch endlich zu Schnappen. Würmer sind nicht so ihr Ding, dafür jagen sie gern die aus den Pinkymaden geschlüpften Fliegen.
Als nächstes kann man Heimchen und Grillen sehr als Futter empfehlen. Wir lassen solche Arten der Futteriere nicht gern im Terrarium herumspringen, dazu benutzen wir runde Braplast Dosen zum Füttern. So hat man auch eine gute Kontrolle wer von ihnen frisst und wer nicht, wenn es um Heimchen usw. geht.
Auch wenn es um das Thema Hygiene geht, hat man dann keine Probleme mit den Futtertierresten.
Außerdem kann man dieser Art sogenannte Ofenfische, Krullfliegen (flugunfähige Fliegen) oder Erbsenblattläuse anbieten. Unter den fliegenden Insekten hatten wir am Anfang Drosophila gezüchtet, die kleinen sind begeistert hinterhergerannt. Bitte das Bestäuben des Futters nicht vergessen, wir nehmen dazu das Herpetal Amphib.

- Wie oft Füttern?
- Tja, das ist eine gute Frage, die man nicht pauschal beantworten kann. Bei Jungtieren kann man ruhig jeden Tag etwas geben. Bei den Adulten sollte man, will man keine "Klöpse" im Terrarium herumsitzen haben, nur aller zwei oder 3 Tage etwas reichen. Unsere waren jeden Tag wach und wir haben dann auch täglich etwas reingestellt, sie können sich vorstellen, wie unsere dann aussahen.

Schlafverhalten
Bitte wundern Sie sich nicht, wenn die Tiere den einen oder anderen Tag mal nicht aufstehen und weiterschlafen. Bei entsprechender Luftfeuchte oder Feuchte im Behälter stehen sie natürlich jeden Tag auf. Wir halten sie etwas trockener, dann stehen die Tiere nicht jede Nacht auf.

Zur Vermehrung können wir noch nichts sagen, da wir die Tiere noch nicht vermehren wollen.
Dennoch möchten wir etwas zu den Rufen der Männchen schreiben, das haben wir ja schon gehört. Wenn unser Männchen ruft, dann vernehmen wir ein leichtes Fieben oder Piepsen als Antwort der Weibchen.

kurzes Video vom Rufen


Revierverhalten
Wir nennen  es einfach mal Revierverhalten, was wir da sehen konnten. Vermehrter konnten wir es im kleinen Exo Terra 30x30x30 beobachten. Und dieses Verhalten haben die Weibchen an den Tag gelegt, da ging es manchmal heiß her. Köpfe wurden runtergedrückt, man könnte fast sagen, es wurden Ringkämpfe ausgetragen. Auch wenn wir erst etwas später bemerkt haben, daß nur ein Männchen in der Gruppe existiert, war dieses an den Kämpfen eher selten beteiligt. Wir schieben es auf die Platzprobleme im kleinen Behälter, denn nach dem Umzug kamen die Kämpfe selten bis fast garnicht vor.

Video vom Revierverhalten






Weitere gute Seiten über die Pflege dieser Art
- Infos bei Frank Hofmann über diese Gattung
- Wikipedia über diese Froschart
- auch Tobias Eisenberg hat diese Art gezüchtet
- und hier noch ein toller Forumbeitrag, in dem Martin seine Zucht der Tiere beschreibt
- http://home.arcor.de/karsten.krintler/html/phyllomedusa.html
- interessante Seite von Dennis Sylla


Buchempfehlung- Leselektüre
- Ein schöner Bericht "Affen mit orangenen Beinen" mit Bildern steht in der Reptilia Nr. 57 von 2006. Allerdings handelt es sich hierbei um die Art Phyllomedusa Hypochondrialis azurea (Chaco Makifrosch), welche trockener gehalten werden als die unseren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen